Austausch

22.02.2023 - 19:00 Uhr

Neue Dimensionen des Strukturwandels: Strukturwandel durch Umwandlung der Denkstruktur

 

„Fremde sind vielleicht Freunde, die wir heut‘ noch nicht kennen“
(Friedrich Nietzche)

Das Projekt „Neue Dimensionen des Strukturwandels: Strukturwandel durch Umwandlung der Denkstruktur“ ist eine
Fortführung der Zusammenarbeit der Gustav-Heinemann Gesamtschule aus Essen und III Liceum Ogólnokształcącego z
Oddziałami Dwujęzycznymi aus Zabrze/ Oberschlesien. Es ist wichtig zu erwähnen, dass es sich bei den beiden Städten um Partnerstädte handelt.

Das Ziel des Projektes ist es, den Jugendlichen am Beispiel des Strukturwandels im Ruhrgebiet, die Werte und die Bedeutung eines Zusammenlebens (nicht nur „nebeneinander her leben“) verschiedener Kulturen, auch im historischen Kontext, zu verdeutlichen.
In den letzten Jahren war ein interkultureller Austausch angesichts der Corona Maßnahmen nur digital möglich, dies hat die Möglichkeiten der tatsächlichen Begegnung der Jugendlichen untereinander und auch ihrer Begegnung mit anderen Kulturen stark eingeschränkt. Aus diesem Grund ist gerade die reelle Begegnung und Zusammenarbeit bei diesem Projekt besonders wichtig. Hierzu wird auch die Methode „Ausflüge statt Klassenraum“ genutzt, hierdurch können die Teilnehmer erneut die Bedeutung und auch den Reiz von „Lernen außerhalb der Schule“ erfahren.

BERICHT
von Lena Konieczny
Vom 29.05-02.06.2023 hat die Gustav-Heinemann-Gesamtschule einen Austausch mit der III Liceum Ogólnokształcące z Oddziałami Dwujęzycznymi, unsere Partnerschule aus Zabrze, gemacht. Die polnischen Schülerinnen und Schüler haben im Mc Dreams Hotel übernachtet, dies war auch der erste Treffpunkt zwischen Polen und Deutschen. Beim ersten Treffen gab es noch viele zurückhaltende Schülerinnen und Schüler, immerhin sind es neue Menschen gewesen und eine neue Art der Kommunikation. Die polnischen Schülerinnen und Schüler haben schon einige Jahre Deutsch als bilingual Fach, fast so wie die Gustav das in Englisch hat. Vielleich ein bisschen härter, weil sie Fächer wie Geschichte oder Chemie auf Deutsch haben. Es war manchmal dennoch schwer sich zu unterhalten, denn ob du im Unterricht Deutsch sprichst oder privat ist ja ein ziemlich großer Unterschied was beispielsweise Themen und Vokabeln angeht. Da wir deutschen Schülerinnen und Schüler (außer 2 Ausnahmen) kein Polnisch sprechen können und wir grade so in 2 Stunden versucht haben die Basics zu lernen, musste dann unser geliebtes Englisch ran oder die allzeitbekannte Körpersprache um ein Wort mit den Händen zu beschreiben. Im schlimmsten Fall war dann der beste Freund einer Schülerin oder eines Schülers im Einsatz: Google Übersetzer. Zum Kennenlernen haben wir uns in gemischte Gruppen eingeteilt. Gemeinsam haben wir dann die Margarethenhöhe besucht. Wir durften viel laufen und viele Fotos machen … und viel quatschen. Weil es am Montag ziemlich warm war und Eis immer lecker ist, haben die Lehrer uns allen noch ein Eis spendiert. Gestärkt sind wir gemeinsam dann zur Villa Hügel gefahren und mussten … viel laufen. In der Villa Hügel angekommen haben wir uns wieder in die Gruppen eingeteilt und durften gemeinsam alles besichtigen und als wir fertig waren entspannt hinsetzen. Bevor wir uns dann zum Baldeneysee begeben haben und dort an unseren Projekten gearbeitet haben und auf unser Essen gewartet haben (das meistbestellte war die typisch deutsche Currywurst und das Schnitzel), mussten wir uns wieder in Gruppen mischen, um eine Konversation zu führen. Am Dienstag haben wir uns dann um 10:15 an Zeche Zollverein getroffen. Dort sind wir wieder in neu gemischten Gruppen durchs Museum gelaufen. Hierbei war die Kommunikation zwar nicht viel leichter, aber wir waren aufgeschlossener und nicht mehr so schüchtern. Zur Stärkung haben wir dann in der Mensa am Essener Campus gegessen. Und sind dann in gemischten Gruppen durch die Stadt gelaufen, dort hatten wir die Aufgabe Fotos zu machen und Spaß zu haben, den wir auch tatsächlich hatten. Vor allem vom Lego Store waren viele polnische Schülerinnen und Schüler begeistert. Mittwoch haben wir gemeinsam mit den Kindern aus unserer Integrationsklasse nach Düsseldorf in den Landtag gefahren. Nach dem Besuch im Landtag, wo wir auch mit Fabian Schrumpf über die aktuelle Problematik diskutiert haben, haben wir uns auf den Weg zum Rheinturm gemacht, wo wir einen wahnsinnigen Ausblick hatten. Danach sind wir zum polnischen Institut gegangen, wo wir von Herrn Koliński über die Rolle des polnischen Institutes erfahren haben. Nachdem intensiven kulturellen Programm mussten wir unsere körperlichen Bedürfnisse auch stillen: wir haben zusammen in einem Restaurant gegessen und danach durften wir eigenständig in kleinen gemischten Gruppen wieder los um Düsseldorf zu erkundigen. Als wir uns alle wieder getroffen haben, haben wir mitten auf dem Burgplatz einen Tanz getanzt, den unsere polnischen Schülerinnen und Schüler schon in der Grundschule gelernt haben. Da dass wir das schnell lernen mussten, haben wir uns nicht schlecht geschlagen. Am Donnerstag hieß es dann erst einmal: Frühstück in der Mensa. Wir waren schon ziemlich gut eingespielt und man könnte schon sagen, dass wir Freunde geworden sind. Mit der Kommunikation wurde es Tag für Tag immer einfacher. Wir haben die Schule gezeigt und dann eine Stunde Unterricht gehabt. Unsere 4 Lehrer haben uns dann ein Theaterstück auf Deutsch und Polnisch vorgespielt. Als Begründung wurde uns der Kindertag (01.06.) genannt, doch wie es sich herausstelle, war dies nur ein Vorgeschmack auf unser Abendprogramm. Gemeinsam sind wir dann auf nach Bochum gefahren, wo wir ersten Mal wieder in unseren gemischten Gruppen Freizeit hatten. Zum Abendessen waren wir im Hans im Glück…. Die Aufregung stieg, denn als nächster Punkt stand Starlight Express an: eine Rollercoaster Show. Dort Wir mussten aber erst um die 50 Minuten hinlaufen. Da verschwand die Aufregung schon ein wenig, doch als wir drin saßen war es einfach ein MEGA cooles Erlebnis.
Am nächsten Tag sind wir in die Mensa gegangen und haben gefrühstückt. Diesmal gab es sogar selbstgemachte Pizza. Es hat sich herausgestellt, dass alle die Show klasse fanden. Dann haben wir noch gemeinsam an unserem Projekt gearbeitet und uns noch ganz viel unterhalten bis es hieß, Abschied nehmen… Nach 5 Tagen aufeinander hocken sind wir schon so etwas wie
Freunde geworden, was den Abschied ziemlich traurig machte. Im großen Ganzen haben wir so viel Neues dazu gelernt, wir haben gemeinsam über ernste Themen gesprochen, über die man normalerweise nur in der Muttersprache redet. Unsere Kompetenzen in der Sprache sind also gewachsen aber auch unsere Offenheit gegenüber anderen Menschen aus anderen Ländern. Gemeinsam haben wir gelernt, wie aufregend und schön es ist, eine neue Kultur kennenzulernen.

Zurück